Sexspielzeuge bieten oft keine langfristige Lösung bei Unlust im Bett.
Die Menschheit hat Lust zu spielen. Das lassen zumindest die Verkaufszahlen für Sextoys vermuten, die während der Pandemie weltweit anstiegen. Für uns als Paartherapeuten ist das zunächst ein erfreuliches Zeichen, weil es zeigt, dass sich mehr Menschen mit ihrer Sexualität auseinandersetzen.
In diesem Artikel beschreiben die Paartherapeut*innen und Sexualtherapeut*innen Ralf Sturm und Katharina Middendorf, warum Sexspielzeuge allein selten wenig bringen, wenn es im Bett nicht mehr läuft. Anhand von Fallbeispielen aus ihrer Praxis für Paartherapie und Sexualtherapie in Berlin Zehlendorf wird plastisch, welche Gründe es geben kann, warum die Sexualität mit der Zeit abflacht und wie Paare mit Lust- und Ideenlosigkeit auf unterschiedliche Weise umgehen. Manchmal sind es Zeitdruck, seelische Belastungen, Konflikte in der Partnerschaft, Leistungsdruck – selten ist es mangelnde Attraktivität oder das berühmte Auseinanderleben.
Ein Lösungsversuch, das Sexleben wieder in Schwung zu bringen, sind Sexspielzeuge. Diese haben sicherlich viele Qualitäten, aber sie schaffen nicht unbedingt eine Verbindung. Und oft fehlt genau diese. Die Praxis mit Paaren, die an ihrer Lust „arbeiten“ wollen, zeigt, dass es oft der Schritt nach der Verbindung ist, der wieder zu einer erfüllten Sexualität führen kann. Intimität ist hier das Stichwort. Und die ist meistens aufregender als jedes Spielzeug.
Wenn Sie lesen möchten, welche Gründe hinter sexueller Unlust stecken können und wie Paare auf unterschiedliche Weise damit umgehen, dann könnte diese Kolumne für Sie interessant sein.
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