Vertrauen ist das Gegenteil von Wissen
In unserer Praxis haben wir ein Paar, das lange Zeit eine On-Off-Beziehung führte, es gab seinerseits auch viele Lügen in Bezug darauf, was in den Off-Zeiten passiert ist. Jetzt sind die beiden aber fest monogam zusammen. Das Problem ist, dass sie ihn immer fragt, ob der Sex gut und ausreichend gewesen sei – jedes Mal.
Unsicherheiten in Beziehungen, die einem wichtig sind, sind verständlich. Vor allem, wenn es eine Vorgeschichte gibt. Das Bedürfnis nach Sicherheit auch. Aber das gilt für beide Seiten. Das Autor*innenpaar Katharina Middendorf und Ralf Sturm beschreibt in diesem Artikel beide Sichtweisen sehr genau. Zum einen die Unsicherheit des Betrogenen und der Wunsch nach ständiger Bestätigung, zum anderen aber auch der Wunsch nach Sicherheit vor den ständigen Fragen des Beziehungspartners.
Oft fällt der Satz: “Wann ist es gut? Wann glaubst du mir endlich?” Was zunächst genervt klingen mag, ist auch Ausdruck des Bedürfnisses nach Sicherheit, indem man nicht in Frage gestellt wird. Und so kämpfen Paare, die turbulente Zeiten hinter sich haben, oft mit anstrengenden Dynamiken. Hier gilt es, Ruhe hineinzubringen und die vielleicht neue Beziehungsebene zu entzünden. Wie das gelingen kann, beschreiben Katharina Middendorf und Ralf Sturm anhand von Fallbeispielen in diesem Artikel.
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